Donnerstag, 28. November 2019

wohlhabend, reich oder gut situiert?


Warum ich mich oft dafür schäme welche Möglichkeiten mir meine Eltern bieten können. Warum ich dankbar dafür bin und doch es ab und zu nicht nur genießen kann.

Ich bin in einem wohl situierten Elternhaus aufgewachsen. Auch wenn ich es in meiner Kindheit nie wirklich realisiert hatte, weiß ich heute wie gut es uns ging bzw geht. Weil auch wenn ich schon längst nicht mehr in meinem Elternhaus leben und mich mittlerweile auch selbst als erwachsen bezeichnen würde, bin ich immer noch abhängig von meinen Eltern. Das bin ich aber auch nur, weil es mir eine Eltern ermöglichen (können) ein zweites Studium zu finanzieren. Und da kommen wir schon zu dem ersten Punkt. Ich weiß natürlich, das ein Kind im Studium nicht die billigste Angelegenheit ist. Und doch habe ich mich, bei der Entscheidung ein zweites Studium anzufangen, sehr auf meinen Eltern ausgeruht. Ich habe meine Entscheidung nämlich sehr wenig davon abhängig gemacht ob ICH es mir leisten könnte nochmals ein Studium anzufangen. Das hätte ich nämlich mit den 300€ auf meinem Konto sicher nicht gekonnt.

Und auch wenn ich es meinen Eltern wahrscheinlich noch viel öfter sagen müsste, bin ich mehr als glücklich über diese Möglichkeit. 

Aber warum erzähle ich es so ungerne, dass ich nicht neben meinem Studium arbeite, warum erzähle ich so ungern, dass die Wohnung in der ich wohne das Eigentum meiner Familie ist? Es ist der Schwarm, der sich an manchen Stellen zeigt. Ich bin nie so aufgezogen worden, dass man zeigt wie viel man hat. Ich hatte immer mein Taschengeld mit dem ich haushalten musste (und das ist auch immer noch so). Wir sind selten in den Urlaub geflogen und Markenklamotten waren nie ein Thema in meiner Jugend. Und jetzt stehe ich da, merke wie viele meiner Träume ich mir aktuell nur mit der Unterstützung und den finanziellen Mitteln meiner Eltern erfüllen kann. Wie glücklich ich mich schätzen kann, dass meine Eltern viel Zeit und Energie ihres Lebens in ihre Arbeit gesteckt haben, um heute auch mir ein gutes Leben finanzieren zu können.

Es ist nicht immer einfach sich keine Sorgen um Geld machen zu müssen. Ja, aber wahrscheinlich ist es schwerer sich Sorgen um Geld machen zu müssen.

Oft ist es die Angst vor dem Neid, die mich zurück hält, über diese Dinge zu reden. Nicht das ich irgendjemanden anlügen würde, aber ich gehe gewissen Themen gerne aus dem Weg oder versuche sie in gewisser Weise zu rechtfertigen. Die Situation in der ich mich befinde ist zu 99% sponsored by Mama und Papa.  Ich habe das Gefühl, dass ich eher mit dem was ich habe, hinter den Berg halte, als offen über Dinge, oft auch Konsumgüter oder Möglichkeiten, zu reden. Ich nehme natürlich gerne jede Gelegenheit an, die mir das Leben oder eben meine Eltern bieten. Aber ich wäre natürlich eher stolz, wenn ich bereits finanziell auf eigenen Beinen stehen würde und mich nicht auf meinen Eltern “ausruhen“ würde.

Und trotz der ganzen Gedanken oder gerade deswegen, genieße ich alles was ich mache. Lerne wert zu schätzen, dass ich mir aktuell keine Gedanken über einen Unterhalt machen muss. Und dank Eltern, dass ich dieses Leben aktuell genießen kann.

Bis Blad. Marina.

p.s. dieser Beitrag ist auch der, bei dem ich in den letzten Jahren am längsten überlegt habe ob ich ihn wirklich veröffentlichen will. 

Sonntag, 10. November 2019

Talk less. Do more.

Meine Gedanken zu einem Video von Jake Frew

Jake erklärt in seinem Video wie das Gehirn sich belohnt, für Dinge die wir noch gar nicht erreicht haben. Wenn wir über Dinge reden, die wir vorhaben zu machen, erkennt das Gehirn keinen Unterschied zwischen 1. wir wollen es machen, oder 2. wir haben es bereits gemacht. Die super guten Ideen, die wir haben und unbedingt in die Tat umsetzten wollen, sind dann plötzlich doch nicht mehr so interessant für uns, weil wir uns ja dafür schon belohnt haben.

Und jetzt zu meinen Erfahrungen. 
Als ich das Video gesehen und ich auch Tage später noch darüber nachgedacht habe, ist mir aufgefallen, dass es bei mir zutrifft. Zumindest teilweise. Alle Dinge, die ich seit Jahren mache und durchziehe, habe ich immer still und leise für mich selbst gemacht. Zu diesen Dingen würde ich an erster Stelle diesen Blog zählen. Meine Familie und Freunde wussten erst nach über einem halben Jahr was ich da im Internet mache. Zu der Zeit habe ich noch bei meinen Eltern gelebt und immer "heimlich" Fotos gemacht und meine ersten Blogbeiträge geschrieben, ohne das es jemand aus meiner persönlichen Umfeld wusste. 
Unabhängig vom Blog habe ich immer viel geschrieben. Einfach um meine eigenen Gedanken “loszuwerden“. Aber die meisten Dinge habe ich nie geteilt und sie sind immer wie eine Art Tagebuch im Verborgenen geblieben.

Eine zweite Sache, die ich schon lange mache, mal mehr mal weniger, ist Sport. Und auch wenn ich lang Zeit in einer Tanzschule war und natürlich jeder wusste, war die Zeit im Fitness Studio immer meine Me-Time. Ich gehe gerne nachts und alleine trainieren. Um den Kopf frei zubekommen, mich auszupowern, oder schlechte Laune loszuwerden. Aber da rede ich auch mit keinem drüber, ich mache es einfach. Wenn ich anfange darüber zu sprechen, dass ich unbedingt wieder mehr Sport machen möchte, wird es meistens nichts.

Die Liste könnte noch um einiges länger werden. Aber ich will einfach damit sagen, dass ich das Phänomen bei mit tatsächlich beobachten kann. Dinge die ich für mich und unabhängig von der Anerkennung anderer gemacht habe, habe ich meistens länger durchgezogen. Weil, um was geht es uns denn außer um Anerkennung, wenn wir stolz von unseren Ideen erzählen. Also hört auf über eure Ideen zu sprechen, zieht Dinge durch und präsentiert eure Ergebnisse. Und wie bei allem. Wer nicht anfängt kann nicht scheitern. Wer zu viel redet, fängt vielleicht nie an.

Bis Bald. Marina.

Sonntag, 3. November 2019

Die Sache mit der Kreativität

Kreativ zu arbeiten ist zwar von vielen der größte Traum überhaupt und schaut von außen auch meistens super entspannt und einfach aus, aber wenn man erst einmal auf Knopfdruck kreativ sein muss und die guten Ideen kommen müsse, dann ist der Traum schnell ein Albtraum. Ich "arbeite" seit mittlerweile 8 Jahre im kreativen Bereich. Okay, kleine Übertreibung. Eigentlich habe ich einfach den kreativen Schulweg gewählt und mich für ein Studium in der gleichen Richtung entschieden. Also gearbeitet habe ich noch nie, aber mein Tagesgeschäft besteht darin kreative Dinge zu schaffen.

Mir sind zwei Dinge aufgefallen, von denen ich euch unbedingt erzählen will. Dinge, die gegensätzlicher nicht sein könnten und doch das gleiche Ergebnis haben. Kreativität.


Flow.
Wenn der Terminkalender voll ist und ich das Gefühl habe mich zerteilen zu müssen, dann läuft es mit der Kreativität. Im Flow den ich dann bekomme, werde ich oft selbst von mir überrascht. Dann fange ich an auf einer kurzen Busfahrt Blogposts zu schrieben, mir fallen nebenbei in einer Vorlesung die besten Entwürfe ein oder ich finde nach einem langen Tag trotzdem noch Motivation für eine Runde Sport. Der Flow ist unglaublich überraschend und angenehm, aber für mich schwer selbst herbei zu führen. Es sind Wochen, die einfach so passieren, in denen ich merke, dass es besser läuft als noch vor paar Monaten.

Wenn ich dahinter gekommen bin, wie ich perfekt ausgewogen bin und in den Flow komme, werde ich auf jeden Fall berichten.

Langeweile
Es könnte unterschiedlicher nicht sein, aber Langeweile ist der zweite große Motor meiner Kreativität und meines Schaffensdrang. Ich merke das immer weider an Ende der Ferien. Wenn ich leine Lust mehr habe, einfach im Bett zu lieben und Serien zuschauen, wenn ich mein Buch schon durch habe und auch SocialMedia langsam öde wird, dann fange ich an Dinge zu machen. Ich gestalte meine Wohnung um, baue Sachen oder male wieder großformatige Bilder.

Und auch wenn die Überschrift ganz gut beschreibt was ich aussagen möchte, ist Langweile eigentlich nicht das richtig Wirt. Es ist der Punk genau vor der Langeweile, in dem ich mir überlege was ich mit meiner Zeit anfangen kann, wenn ich sonst nicht vor habe.


Für meine späteren Arbeitsplatz in einem kreativen Beruf ist mir aber in den letzen Monaten klar geworden, dass ich aufpassen muss wie ich mir einen Flow erhalte oder genug Freiraum habe um in den Zustand vor der Langeweile zu kommen. Wenn das Leben einmal keine Semesterferien mehr vorsieht, brauche ich aber immer noch Zeit in der ich einfach mal nichts machen kann. Ich werde sehen, was das Leben mit mir vorhat und wie ich mir meine Kreativität erhalten werde.

Wie so oft habe ich leider kein Rezept für das perfekte Schaffen, aber ich habe in den letzten Jahren auf mein inneres Ich gehört und bin zumindest auf dem Weg ein Rezept für meine Kreativität zu finden.

Bis Bald. Marina.