Donnerstag, 26. März 2020

Oma | 2. family first



In der Beitragsreihe "Oma" möchte ich über Dinge schreiben, die ich von meiner Oma lerne, erfahre habe oder über die ich einfach nur schmunzeln kann. Ich verbringe mit meiner Oma seit einem Jahr so viel Zeit wie noch nie in meinem Leben, da ich ganz in die Nähe von ihr gezogen bin. 

Wichtig ist vielleicht auch zu sagen, dass wir genau 70 Jahre Altersunterschied haben, und natürlich dadurch in verschiedenen "Welten" aufgewachsen sind.

"family first" war für mich immer ein dummer Spruch den 14-Jährige in ihren Insta-Profil stehen haben oder tolle Bilder auf Facebook reposten. Mir war meine Familie immer wichtig und um so mehr ich mich mir anderen austausche, merke ich auch, dass ich ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Familie habe. Aber den "family first" Spruch fand ich trotzdem immer komisch und konnte ich nur bedingt nachvollziehen. 

Mittlerweile kümmere ich mich viel um meinen Oma, nicht dass sie alleine aufgeschmissen ist, aber als 93 jährige Damen nimmt man doch immer wieder gerne Hilfe an. Und jetzt merke ich, dass Familie eben doch bei mir an erster Stelle steht. Meine Woche und besonders mein Wochenende wird um meine Verabredungen mit meiner Oma geplant. Samstag früh gehen wir immer zusammen einkaufen, also kann es schon mal sein, dass ich Freitags früher nach hause gehe, oder mich mich einen mega Kater nach nur ein paar Stunden Schlaf aus dem Bett quäle. Mir fallen tatsächlich nicht viele Menschen ein für die ich das machen würde. Wahrscheinlich am ehesten noch für meine Eltern. Und da wären wir wieder bei "family first". 

Also eine Sache, die ich nur unbedingt VON meiner Oma aber DURCH meine Oma gelernt bzw. erfahren habe. Irgendwie auch komisch, dass es mir erst jetzt so richtig bewusst wird.

Bis Bald. Marina.

Freitag, 20. März 2020

#stayhome

Ich weiß, die aktuelle Situation ist für uns alle nicht die beste. Wir müssen uns alle an die Umstände gewöhnen. Ich möchte die Lage aber aus einem anderen Blickwickel betrachten und aus all den negativen Nachrichten etwas positives zeihen. Vor fast zwei Jahren habe ich in einem alten Post darüber geschrieben warum ich gerne alleine bin. Wie es ist als introvertierte Person zu leben und was der Unterschied zwischen introvertiert und schüchtern ist.

Ich sitze aktuell auch zuhause in meiner Wohnung, halte mich an die Ratschläge der Regierung und gehe auf soziale Distanz. Ich mache es gerne. Während viele andere sich schon nach Tagen beschweren, dass sie nicht wissen was sie mit sich anfangen sollen, freue ich mich die nächsten Wochen unglaublich viel Zeit für mich zu haben, Zeit zuhause und alleine verbringen zu können. Wie schon in meinem letzten Post beschrieben, werde ich in diesen Zeiten kreativ und energiegeladen. Das ist aber nicht nur bei mir so, es ist nachgewiesen, dass Menschen durch Langeweile und hohen Druck kreativ werden. Also, wenn ihr jetzt schon mit Langeweile zu kämpfen habt weil ihr kein introvertierter Mensch seid dann werdet kreativ.

Auf der anderen Seite treibe ich mich viel auf Social Media Kanälen herum. Wenn ich Zeit vertrieben möchte treibe ich mich auf YouTube herum oder scrolle mich durch Instagram. Und da liegt aktuell mein größtes Problem. Im Internet gibt es aktuell nur ein Thema und langsam nervt es mich. Dieser Virus versaut mir meine Unterhaltungsmedien. Und das ist eindeutig ein First-World-Problem aber für die nächste Zeit, die ich zuhause verbringen werde, muss ich wohl leider auf Netflix umsteigen.

Leute, seht das Positive an der Sache, lest ein Buch, malt ein Bild oder lernt etwas neues. Introvertierte Menschen machen ihr ganzes Leben nichts anderes.

Bis Bald. Marina.

Montag, 16. März 2020

Warum mich der Blog glücklicher macht

Ich schreibe diesen Blog schon ziemlich lange. Mal mehr, mal weniger, aber er ist ein Bestandteil meines Lebens seitdem ich 17 bin.

Letztes hat Christian Mate Grab in einem seiner Podcasts darüber geredet, dass er der Meinung ist, jeder sollte Podcasts aufnehmen. Dabei geht es nicht immer darum es zu veröffentlichen, sondern viel mehr darum, mit sich selbst in Austausch zu gehen. Wenn wir Selbstgespräche führen, denken wir anders über die Dinge nach. Und genau diese Funktion hatte immer der Blog für mich. Ich schreibe mir Dinge von der Seele, lese die Beiträge nochmal und denke über die Thematiken anders nach, als wenn ich sie mir nur einmal kurz durch den Kopf gehen lassen würde.

Ich habe 38 Beträge geschrieben, viele sogar fertig, und habe sie nie veröffentlicht. Sie liegen für immer in meinem Entwurfsordner, weil es dabei nur darum ging mir den Gedanken von der Seele zu schreiben. Natürlich ist das Veröffentlichen oft ein Teil vom Schreiben, aber nicht immer unbedingt der Hauptgrund. Tatsächlich verstehen oft Leute nicht, warum ich diesen Blog habe. Ob ich so einen großen Drang habe mich mitzuteilen oder ob ich glaube, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben. Nichts davor ist der Grund. Und ich würde diese Zeilen auch schreiben wenn sie keiner liest.

Vielleicht folge ich Christians Vorschlag und nehme einen Podcast auf, führe einfach Gespräche mit mir selbst. Ich kann es euch nur allen empfehlen. Schreib einen Blog oder ein Tagebuch, veröffentlicht einen Podcast oder quatscht einfach Sprachnotizen in euer Handy. Aber sich einfach Gedanken zu machen über sich selbst und die Welt, ohne jegliche Ablenkung, ist oft sehr entspannend und erleichternd.

Der Blog macht mich glücklicher, vor allem als andere Social-Media-Accounts, und ich glaube, das ist auch eine Sache die mir erst richtig bewusst geworden ist nachdem ich sie in einem Buch gelesen habe.

Das Problem mit allen anderen Social-Media-Kanälen ist, dass man immer wenn man selber etwas hoch lädt, man sich immer mit anderen vergleicht. Wenn man Instagram öffnet sieht man immer andere Fotos, man schaut andere Stories an. Bei Facebook siehst du auch direkt die Beiträge von anderen, du bekommst Push-Nachrichten. Bei meinem Blog sehe ich nur meine Statistik, die Klickzahlen und ich sehe alle Beiträge die ich veröffentlicht habe. Aber es ist eben nicht so, dass ich mich mit anderen vergleiche, sondern ich vergleiche mich immer nur mit bei mir selbst, mit meinen vorherigen Beiträgen. Ich glaube der Vergleich mit anderen macht mich neidisch und unzufrieden. Der Vergleich mit mir selbst macht mich besser, ich kann mich ja nur steigern. So kann ich mich verbessern, ohne frustriert zu werden von den tollen Sachen die andere haben oder erleben. Und natürlich gibt es genug Blogs die ich lesen könnte, aber tatsächlich mache ich das nie. Also es gibt keinen Blog den ich regelmäßig verfolge, mit dem ich mich vergleichen könnte. Auf den meisten oder auf allen Social Media Kanälen sonst, muss man sich eben quasi vergleichen, weil man den Content der anderen aufgedrängt bekommt.

Das war: Warum mich der Blog glücklich macht. Und vor Allem, warum er mich glücklicher macht als andere Sozial Media Kanäle. Zum einen, weil ich es als Tagebuch und als "Gedankenmülleimer" benutzen kann. Zum Anderes, weil ich eben keinen Vergleich sehe zu andere.

Bis Bald. Marina 

Donnerstag, 5. März 2020

Rassismus

Nach den relativ aktuellen Vorfällen in Hanau ist das Thema Rassismus in aller Munde. Uns allen wird immer klarer, dass Rassismus ein großes Problem unserer Gesellschaft ist. Da man an dem Thema nur schwer vorbei gekommen ist, besonders wenn man so viel Zeit (wie ich) auf Instagram und YouTube verbringt, sind auch mir einige Gedanken gekommen. 

Rassismus ist nichts was mich persönlich betrifft und doch begegne ich dem Thema immer wieder in meinem Alltag. Ich auf einem Dorf aufgewachsen, auf dem Land zur Schule gegangen und verbringe auch noch Zeit mit Menschen, die nie aus dieser Gegend weg gegangen sind. Hier erlebe ich immer wieder das Rassismus ein Thema ist. Ich würde sagen, dass diese Menschen keine Bedrohung darstellen für andere Menschen und doch haben sie Angst vor dem Unbekannten, vor den Gerüchten die kursieren und davor sich mit den Menschen auseinander setzten zu müssen. Dabei merke ich auch immer wieder, dass Rassismus wie ein eingepflanzter Virus in vielen Existiert. Rassismus beruht meistens nicht auf schlechten Erfahrungen, sondern ist Teil einer Erziehung, die anscheinend immer noch gelebt wird. Leider.

Auf der anderen Seite kenne ich Menschen, die persönlich von Rassismus betroffen sind. Menschen, die in unserer Gesellschaft ankommen wollen oder Deutschland längst ihr zuhause nennen. Diese Menschen laufen wie auf Zehenspitzen durch leben und versuchen alles richtig zumachen. Sind oft überfreundlich und übertrieben korrekt, um den Vorurteilen, denen sie durch den Rassismus ausgesetzt sind, auf keinen Fall gerecht zu werden.

Ich ganz persönlich kann sagen, dass Rassismus in meinem Weltbild nie existiert hat. Ich hatte immer das Gefühl, Menschen aus anderen Kulturen sind netter, zuvorkommender und rücksichtsvoller als vieler meiner Landsleute. Besonders als Frau, die sich gerne in das Nachleben mischt, merke ich immer wieder, dass ich mehr unangenehme Situationen mit "Deutschen" hatte. (Deutsch ist schwer zu sagen in diesem Zusammenhang, weil viele die von Rassismus betroffen sind, sind auch Deutsche, aber sehen vielleicht anders aus oder haben eine andere Herkunft)

Für alle deren Rassismus auf der Angst vor Ausländern beruht: Bitte springt über euren Schatten und sucht den Kontakt mit genau den Menschen. Man kann nur positive Erfahrungen machen, neue Freundschaften knüpfen oder etwas über andere Kulturen erfahren.

Ich kann das Thema nicht komplett abdecken. Dafür ist es zu umfangreich, aber das sind einige Punkte, die mir immer wieder zu diesem Thema auffallen, über die ich stolpere und an die ich in letzter Zeit immer wieder denken musste.

Bis Bald. Marina.