Montag, 27. Januar 2020

der Montag


Der Montag ist das ungeliebte Kind der Gesellschaft. Den Eindruck habe ich zumindest und dieser wird einem auch immer und immer wieder vermittelt. Aber warum ist das so?

Der Tag, der zu neuem Tatendrang aufruft, neue Möglichkeiten schafft und der Anfang von etwas Großartigem sein kann, wird immer nur schlecht gemacht. "Seid ihr gut durch den Montag gekommen?", "ich hab den Montag ganz gut überstanden." Solche oder so ähnliche Aussagen kennen wir alle. Und tatsächlich bin ich auf das Thema gekommen und zu der Inspiration zu diesem Blogpost, als ich letzten Montagabend IntagramStorys geschaut habe. Von Menschen, die immer wieder betonen wie sehr sie ihren Beruf mögen und dass sie sich nichts Schöneres als diesem Job vorstellen können, kommen dann doch die gleichen Aussagen. Der nervige Montag kam wieder schneller als alle erwartet hätten.

Mein ungeliebtester Tag ist der Sonntag. Soll ich euch sagen warum? Er schränkt mich in meinen Möglichkeiten und Freiheiten ein. Geschlossene Geschäfte, verschlossene Unitüren und die verwehrte Möglichkeit Menschen zu erreichen schränkt mich ein. Also nicht das ich deshalb schlimme Schäden davon tragen würde, aber ich denke mir trotzdem regelmäßig: "Mist, morgen ist ja Sonntag, geht also nicht". 

Ist die Abneigung gegen den Montag eine Erziehungssache? Haben wir irgendwann gelernt, dass Montage generell doof sind? Und ist diese Einstellung auch beim Letzten in unserer Gesellschaft angekommen? Wenn wir immer wieder gesagt bekommen, dass Freitag der schönste Tag der Woche ist und man sowieso nur richtig leben kann wenn man frei hat, also am Wochenende, glauben wir es dann irgendwann? Ich glaube schon. Die Abneigung und die damit aufkommende schlechte Laune zum Wochenstart, ist eben doch nur Einstellungssache.

Und deshalb bin ich dafür, dass wir dem Montag ein neuen Image verpassen und ihn zu dem machen was er ist: ein Tag wie jeder andere auch. An einem Dienstag stehen wir doch auch nicht auf und beschimpfen ihn weil er einfach so der zweite Tag der Woche ist. Wie nehmen ihn genauso wie den Mittwoch, einfach so wie er kommt. 

Ich hoffe, ihr habt euren Montag genauso genossen wie ich.
Bis Bald. Marina.

Mittwoch, 8. Januar 2020

#Vanlife beginnt jetzt

Seit über 3 Jahren bin ich fasziniert vom Tiny-House-Movement. Ich habe alles in mich aufgesaugt, was ich im Internet finden konnte. Ich habe wahrscheinlich jedes Video angeschaut, das es auf YouTube gibt. Und habe mir schlussendlich einen Grundriss für einen 20 Fuß Schiffscontainer gezeichnet. Mein Plan war, wenn ich nicht meinen Traumstudienplatz bekomme, dann arbeite ich ein halbes Jahr und baue mir dann mein ganz eigenes Zuhause. Einen Schiffscontainer mit Allem was man braucht zum Leben.

Und dann hat sich meine Lebenssituation geändert. Nur zum positiven, aber die Idee einen Container auszubauen war schnell verworfen. Auch wenn mich alles was dazu gehört immer noch unglaublich fasziniert, habe ich meine Energie mehr in meine neue Wohnung gesteckt, als in die Phantasie eines Tiny Houses. 

Mit neuen Situationen kommen neue Träume und andere Möglichkeiten.  Ich habe eine für mich unvorstellbare Möglichkeit bekommen. Meine Eltern geben mir die Chance, meinen Traum zu verwirklichen. In meiner aktuelle Situation ist aus der Tiny House Phantasie ein Van-Traum geworden. Die Vorstellung meine Semesterferien auf der Straße verbringen zu können. Jetzt, wenn ich noch so viel Zeit habe wie sonst nie mehr im Leben. Einfach losfahren zu können, wann immer ich will. 



Heute ist der Start eines unglaublichen Abenteuer. Der Van-Life-Traum wird zu meiner ganz eigenen Realität und ich bekomme tatsächlich ein Auto, um mir meinen Traum zu erfüllen. Ein Auto, das mir die Möglichkeiten gibt auszureis/ßen wann immer ich es möchte. Verfolgt die Reise der nächsten der Jahre. Die Welt steht mir jetzt offener als je zuvor (zumindest alles was man mit dem Auto erreichen kann).

Bis Bald. Marina.

Montag, 6. Januar 2020

Oma | 1. Beziehungen


In der Beitragsreihe "Oma" möchte ich über Dinge schreiben, die ich von meiner Oma lerne, erfahre habe oder über die ich einfach nur schmunzeln kann. Ich verbringe mit meiner Oma seit einem Jahr so viel Zeit wie noch nie in meinem Leben, da ich ganz in die Nähe von ihr gezogen bin. 
Wichtig ist vielleicht auch zu sagen, dass wir genau 70 Jahre Altersunterschied haben, und natürlich dadurch in verschiedenen "Welten" aufgewachsen sind.

Das erste Thema dem ich mich widmen werde ist Liebe, Beziehung und was damit zusammenhängend. Männer.

Meine Oma hat eine Entscheidung in ihrem Leben getroffen, die ihr bis heute das Leben versüßt und es ihr auf der anderen Seite versaut hat. Sie hat einen Mann geheiratet, um finanziell abgesichert zu sein. Wie viel Liebe im Spiel war kann ich aus meiner Perspektive nicht sagen, da ich den Mann nie kennengelernt habe, aber aus Erzählungen meiner gesamten Familie geht hervor, dass Geld auf jeden Fall eine der Hauptmotivationen war. Dadurch dass ich diesem Teil der Geschichte meiner Oma kenne, kann ich nachvollziehen warum sie aus meiner Sicht oft unangebrachte Kommentare zu Männern und Beziehungen macht.

"Kann er dich denn auch versorgen?"
Das war so ungefähr der erste Satz den ich von meiner Oma gehört habe, als ich ihr von meinem letzten Freund erzählt habe. Ich hatte nie das Gefühl, dass ihr alles andere egal war, aber der Beruf meines Freundes und meine Absicherung, die sie damit verbindet, war anscheinend das Wichtigste für sie. 

"Manchmal muss man den Männern einfach recht geben"
Einfach nett lächeln und nicken. Das nette Mädchen, das sich unterordnet und seinen eigenen Willen und seine eigene Meinung auch mal hinanstellt. Das ist die Erziehung die junge Mädchen vor 50 Jahren noch vermittelt bekommen haben. Während wir heute von Gleichberechtigung und starken, eigenständigen Frauen erzählen, haben die Mädchen in der vorletzten Generation noch ganz andere Werte vermittelt bekommen. Sie waren nicht immer eine eigene, angesehen Person, sondern eben "die Frau von...".

Wenn man sich die Zeit in der meine Oma aufgewachsen ist mal genauer anschaut und ihren Erzählungen zuhört, wird einem auch schnell klar warum sie diese Ansichten hat. Für mich ist es aber dennoch schwer ihr Ratschläge unkommentiert zu lassen. Für Frauen aus der Generation meiner Oma waren Männer die Absicherung fürs Leben und oft auch der Lebensmittelpunkt der Hausfrauen. Wenn ich mir heute meine Beziehung ausmale, hoffe ich dass ein Mann mein Leben bereichern kann, aber er soll es nicht ausmachen.

Und doch höre ich mir die Ratschläge meiner Oma immer wieder gerne an. Ich lächle dann nett, sage "Ja, Oma." und kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn ich später noch einmal über ihre Aussagen nachdenke. Und ich weiß auch, dass ich die Einstellung einer 90-Jährige nicht mehr ändern werde.

Bild Bald. Marina. 

Freitag, 3. Januar 2020

Jahresrückblick 2019

Alle posten ihre tollsten Momente in ihren Instagram-Storys und mir selbst ist klar geworden, dass ich letztes Jahr nicht den krassen Urlaub auf den Malediven oder wo auch immer gemacht habe. Ich habe keinen Heiratsantrag bekommen und auch keine 19824857 Follower. 


Auch ich lasse immer mein Jahr Revue passieren, denke über die vergangene Zeit nach und überlege mir was ich in der Zeit gelernt habe. Dieses Jahr blicke ich nicht so stolz und zufrieden zurück, wie die letzten Jahre. Ich fühle mich zum Jahreswechsel nicht so positiv aufgeladen, wie ich es sonst von mir kenne.

Ich habe die letzten Tage ausführlich darüber nachgedacht und dabei ist mir etwas aufgefallen, von dem ich euch jetzt berichten möchte.

Diese letzten Jahre war ich wie bereits erwähnt, immer super euphorisch und ich habe nur Zufriedenheit und Stolz empfunden, wenn ich auf sie zurück geblickt habe. Das letzte Jahr ist anders und ich weiß auch warum. Das letzte Jahr war auch unglaublich schön. Das was sich andere unter einem perfekten Jahr vorstellen und das war es auch für mich. Aber im Gegensatz zu den Jahren zuvor ist nichts Bahnbrechendes passiert. Die Jahre davor habe ich meine Ausbildung abgeschlossen, mein Staatsexamen geschrieben, habe mich für ein neues Studium beworben und bin dann in eine andere Stadt gezogen. Natürlich wirkt dann dieses Jahr fast etwas langweilig. Ich habe einfach nur studiert. Und auch wenn ich diese Zeit unglaublich genieße, die Stadt liebe und meinen Traum leben, ist das letzte Jahr quasi etwas öde gewesen für mein überstimulierten Kopf und mein überstimuliertes Herz. 

Ich glaube, ich darf nicht auf dieses Jahr zurück schauen und es als ein schlechtes Jahr bezeichnen. Ich muss mir vor Augen führen was ich alles bis jetzt erreicht, erleben und geschaffen habe. Weil, auch wenn es eben nicht auf den ersten Blick ein gigantisches Jahr war, habe ich beispielsweise wieder angefangen regelmäßig zu schreiben, auch Blogposts. Ich bin in meinem neuen Zuhause angekommen und fühle mich hier unendlich wohl. Aus neuen Bekanntschaften sind richtige Freunde geworden und mir ist klarer geworden was ich will im Leben und für meine Zukunft. Also auch wenn es nicht eins der besten Jahre meines Lebens war oder gewesen sein wird, war es doch mehr als nur ganz okay. Es war wunderschön und unvergesslich.

Und es ist noch etwas spannendes passiert von dem ich euch im nächsten Beitrag erzählen will. 

Bis Bald. Marina.